Zwischen Naturverbundenheit und Inspiration: Warum der Blick nach außen neue Perspektiven möglich macht. Schreiben mit der Natur.
Schon als Kind habe ich mein Herz an die Natur verloren, und das Schreiben wurde schnell zu meinem wichtigsten Begleiter. Als Kräuter-Pädagogin, Trainerin für kreatives Schreiben, Buchautorin und Journalistin durfte ich beide Leidenschaften in Kärnten am Wörthersee miteinander verbinden. Aus dieser Kombination entstand der Kräuter-Kreativ-Kongress – ein Ort, an dem Kräuterwissen, Naturverbundenheit und kreatives Schreiben verschmelzen. Warum die Verbindung von Natur und Schreiben so wertvoll ist und wie du sie ganz einfach für dich nutzen kannst, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag.
Inhalt
Was bedeutet Nature Writing für mich?
Vielleicht hast du dich schon gefragt, was es mit „Nature Writing“ auf sich hat. Für mich ist das Schreiben mit der Natur, ob draußen, auf der Kräuterwiese oder drinnen auf der Couch, eine Form der mentalen Selbstfürsorge. Es geht nicht darum, Material zu besorgen oder großen Aufwand zu betreiben. Alles, was du brauchst, ist Stift und Papier, vielleicht eine Kerze und eine Tasse Kräutertee für die Atmosphäre.
Nature Writing ist kein spezieller Literaturstil, sondern vielmehr ein Zugang: Du schreibst inspiriert von der Natur, mit ihren Rhythmen, ihrem Duft, ihrer Vielfalt. Es ist eine Pause vom Alltag, ein Raum für dich selbst, in dem du ganz achtsam wahrnimmst, was dich umgibt und was es in dir bewegt.
Dieses Schreiben ist wie ein Atemzug frischer Luft für die Seele und das kannst du dir jederzeit und überall gönnen.
Journaling vs. Nature Writing – Was ist der Unterschied?
Viele kennen das Journaling, das in den letzten Jahren einen echten Boom erlebt hat. Es ist ein tolles Werkzeug für Selbstreflexion, Gedankenordnung und Dankbarkeit. Beim Journaling geht es meist um alltägliche Erlebnisse, Stimmungen, Wünsche, einfach darum, ungefiltert draufloszuschreiben, was einen gerade beschäftigt.
Nature Writing funktioniert ähnlich, ist aber weiter gefasst: Die Wahrnehmung richtet sich nach draußen, auf die Natur. Die Pflanzen, Tiere, Jahreszeiten, Landschaften werden zu deinem Resonanzraum. Es geht um die Verbindung mit der Welt, um das Beobachten und Staunen, das dich inspiriert und den Blick öffnet.
Beim Journaling bleibt der Fokus oft intensiv auf Innenwelten und Selbstgesprächen, während Nature Writing dich dazu einlädt, nach außen zu schauen und neue Perspektiven zu gewinnen und dich dabei zugleich selbst besser zu verstehen.
Warum lohnt es sich, Nature Writing auszuprobieren?
Was habe ich davon, wenn ich Nature Writing praktiziere? Zunächst einmal schenkt es mir eine wunderbare Auszeit: Es tut einfach gut, sich mit der Natur auseinanderzusetzen, egal wo und wann. Dieses Schreiben erdet mich, versetzt mich ins Staunen, stärkt meine Verbundenheit mit der Natur. Ich verstehe die Kreisläufe besser, bekomme weniger Angst vor ihren Geheimnissen, sondern lerne sie neugierig und offen zu betrachten.
Je mehr ich mich der Natur widme, desto leichter lasse ich mich von ihr inspirieren und tauche in neue kreative Prozesse ein. Für mich ist Nature Writing ein echter Kreativitätsbooster, innerlich wie äußerlich. Es weitet den Blick, regt zum Forschen, Beobachten und Erleben an. Ich kann meine Beobachtungen, Reflexionen und Resonanzen in Worte fassen, manchmal analytisch, manchmal lyrisch, manchmal ganz intuitiv.
Wie fängst du mit Nature Writing an?
Vielleicht willst du jetzt selbst Nature Writing ausprobieren. Das Schöne ist: Es braucht wirklich nicht viel. Du setzt dich, ob draußen in den Park, in den Wald, auf die Wiese, oder drinnen an einen ruhigen Platz und beginnst mit einer kleinen Beobachtung. Was hörst du? Was riechst du? Welche Farben siehst du?
Dann nimmst du dir Stift und Papier und fängst an zu schreiben. Lass deinen Gedanken freien Lauf, aber versuche ganz bewusst, das, was die Natur dir zeigt, in deine Sprache zu holen. Du kannst dich fragen:
- Wie beeinflusst die Natur gerade meine Stimmung?
- Welche Pflanze oder welches Tier fällt mir auf?
- Was bringt mich zum Staunen?
- Wo spüre ich Verbindung?
Du musst keinen literarischen Text verfassen. Es geht um deine Erfahrung. Beschreibend, analytisch, lyrisch, alles ist erlaubt. Hauptsache, du lässt dich ein.
Nature Writing als mentale Selbstfürsorge
Das Schreiben mit der Natur ist eine einfache, aber wirkungsvolle Form der Selbstfürsorge. Es ist eine Pause für den Kopf, eine Möglichkeit, Stress abzubauen und in die eigene Mitte zu finden. Wer regelmäßig schreibt so wie ich erlebt, wie sich durch Worte Klarheit und Ruhe einstellen. Die Natur bringt uns ins Gleichgewicht, lässt uns staunen, erweitert unsere Perspektiven.
Und manchmal entsteht aus einem kleinen Impuls ein ganz neues kreatives Projekt: ein Text für den Blog, eine Geschichte, ein Gedicht oder einfach eine Sammlung von Beobachtungen, die dich später inspirieren.
Wie kannst du Nature Writing in deinen Alltag integrieren?
Der große Vorteil am Nature Writing: Es ist jederzeit und überall möglich. Ich selbst schreibe jeden Tag, mal blogge ich, mal verfasse ich Artikel für Zeitungen und Magazine, arbeite an meinem nächsten Buch oder schreibe einfach nur für mich. Das Schreiben selbst ist genauso Teil meines Lebens wie die Arbeit mit Kräutern.
Das kannst du auch für dich entdecken! Nutze Spaziergänge, um Eindrücke zu sammeln, oder mache dir abends bei einer Kerze und einer Tasse Tee kleine Notizen. Jeder Satz ist ein Schritt zu mehr Verbindung mit der Natur und mit dir selbst.
Die Kraft der Community: Gemeinsam schreiben und wachsen
Im Rahmen des Kräuter-Kreativ-Kongresses habe ich die „Kräuter Kreativ Community“ ins Leben gerufen. Hier kannst du nicht nur Fragen stellen und Erfahrungen teilen, sondern auch gemeinsam mit anderen die 7-Tage-Kräuter-Kreativ-Challenge ausprobieren.
Der Austausch zeigt, wie viele unterschiedliche Perspektiven und Inspirationen entstehen, wenn wir uns gemeinsam mit der Natur und dem Schreiben beschäftigen. Gerade in der Community entsteht ein Raum des gegenseitigen Lernens und Wachsens und ich freue mich immer auf neue Anregungen und Ideen!
Warum Schreiben und Natur zusammengehören
Für mich ist die Verbindung von Schreiben und Natur unverzichtbar. Durch die Worte, die ich aus Erlebnissen in der Natur forme, sortiere ich meine Gedanken, öffne mein Herz, schaffe Raum für Kreativität und Achtsamkeit. Ich lade dich ein, diese Kraft selbst zu erleben: Setze dich nach draußen, beobachte, spüre und schreib einfach los.
Die Natur wird dir vielleicht nicht sofort alle ihre Geheimnisse offenbaren, aber sie schenkt dir immer neue Anregungen. Du wirst staunen, wie viele Geschichten, Gedanken und Farben du in einem einzigen Spaziergang sammeln kannst.
Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Schreiben und die Natur gehören zusammen. Ob draußen auf der Kräuterwiese oder drinnen bei Tee und Kerze – ein Stift und ein Blatt Papier genügen, um neue Welten zu entdecken.
Falls du Lust hast, tiefer einzusteigen, lade ich dich herzlich zu meinen Workshops, zu Nature Writing Challenges und zu meiner Community ein. Auf meiner Webseite findest du viele Blogartikel zu den Themen Kräuter, kreatives Schreiben und Nature Writing und natürlich regelmäßig neue Angebote, auch online und unabhängig von Zeit und Ort.
Probier es einfach aus! Gehe raus in die Natur, spüre nach, schreib auf, wie es dir damit geht und was dich berührt. Ob es das richtige für dich ist? Das findest du am besten selbst heraus. Ich bin sicher, du wirst bereichert und beschenkt zurückkommen.