TCM-Hausapotheke für Herbst und Winter: Rezepte gegen Erkältung und Grippe (Teil 2/3)

Ingwertee, Kraftsuppe und Reiscongee (Reisbrei): Entdecke die TCM-Hausapotheke gegen Erkältungen und praktische Rezepte.

Von Ingwertee bis Kraftsuppe: Die TCM-Hausapotheke gegen Herbst- und Winterbeschwerden

Wenn die ersten Anzeichen einer Erkältung spürbar werden, greifen viele Menschen zu bewährten Hausmitteln. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet dabei einen systematischen Ansatz: Für jede Phase der Erkrankung gibt es spezifische Empfehlungen, die das körpereigene Gleichgewicht unterstützen. Elke Sitta, Gesundheitspädagogin nach TCM und Burnoutpräventionstrainerin, gibt Tipps.

Erste Anzeichen: Wind und Kälte ausleiten

„Bei den ersten Erkältungsanzeichen geht es darum, Wind und Kälte auszuleiten und das Wei Qi zu stärken“, erklärt TCM-Expertin Elke Sitta. Hier spielt der Ingwer eine zentrale Rolle: Er wärmt, vertreibt die Kälte, regt das Qi und die Abwehr an und fördert die Durchblutung.

Klassischer Ingwertee:
• Einige Scheiben frischen Ingwer mit heißem Wasser übergießen
• 5 Minuten ziehen lassen
• Den Tee warm trinken und sofort zum Schwitzen ins Bett legen
• Optional: 2-3 Stängel Frühlingszwiebel (nur der weiße Teil) hinzugeben
Besonders geeignet ist dieses Rezept auch bei leichtem Halskratzen. Alternativ empfiehlt sich Holunderblütentee, der das Schwitzen fördert und das erste Frösteln sowie Gliedersteifigkeit löst.

Holunderblütentee:
• 1-2 TL getrocknete Holunderblüten mit heißem Wasser übergießen
• Zugedeckt mindestens 5 Minuten ziehen lassen
• Schluckweise trinken
Ein weiterer TCM-Klassiker ist die Kraftsuppe, deren Rezept auch auf der Website der Expertin zu finden ist.
Während einer Grippe: Körper und Qi unterstützen
Ist die Erkrankung bereits ausgebrochen, steht die Unterstützung von Körper und Qi im Vordergrund. Dabei setzt die TCM auf sanfte, gut verdauliche Nahrung und unterstützende Pflanzen.

Reiscongee (Stärkende Reissuppe):
• ½ Tasse Reis in 1 Liter Wasser aufkochen
• Bei niedriger Temperatur 1-2 Stunden langsam köcheln lassen
• Prise Salz hinzugeben
• Optional mit Honig, klein geschnittenem Apfel und Zimt verfeinern
Diese schleimige Suppe stärkt das Qi, harmonisiert Magen und Verdauung und ist besonders leicht bekömmlich.

Lindenblüten-Salbeitee:
• 1 TL Lindenblüten und 1 TL Salbei mit 250ml heißem Wasser übergießen
• Abgedeckt 8-10 Minuten ziehen lassen
• Lauwarm trinken
Die Linde wirkt schweißtreibend, während Salbei antivirale Unterstützung für Hals und Schleimhäute bietet.
Bei trockenem Reizhusten empfiehlt sich Birnenkompott: Eine reife Birne würfeln, mit wenig Wasser weich dünsten, 1 TL Honig und 1 EL gehackte Mandeln dazugeben. Das Kompott befeuchtet die Lunge und lindert den Husten.

Nach der Erkrankung: Qi und Blut aufbauen
Die Erholungsphase nach einer Erkältung oder Grippe ist entscheidend für die vollständige Regeneration. Hier setzt die TCM auf nährende, stärkende Mittel.
Kraftsuppe mit Wurzelgemüse: Eine klassische Hühnersuppe mit Wurzelgemüse und Petersilie kräftigt Qi und Blut nach zehrenden Infekten. Die Petersilie unterstützt dabei das Nieren-Yang und die Erholung.

Vitamin-C-reicher Tee:
• Hagebutten, Brennnessel und Gojibeeren mischen
• Als Tee aufbrühen
• Unterstützt den Blutaufbau und stärkt das Immunsystem
Dieser Tee kombiniert heimische Komponenten mit TCM-Elementen und ist besonders reich an natürlichen Vitaminen.

Weitere bewährte TCM-Mittel

Neben diesen grundlegenden Rezepten empfiehlt die TCM weitere Kräuter und Gewürze:
Astragalus (Huang Qi):

  • Diese Tragantwurzel stärkt die Abwehr und kann als Tee oder in Brühen verwendet werden – beispielsweise als Basis für eine immunstärkende Suppe.
  • Zimt: Wärmt von innen und wird bei Kältegefühlen und schwachem Immunsystem in Tees oder Speisen verwendet.
  • Süßholz: Beruhigt den Hals, schützt die Schleimhäute und wirkt leicht entzündungshemmend.

„TCM hält wenig von pauschalen Rezepten“, betont Sitta. Was für eine Person passt, kann für eine andere ungeeignet sein. Bei starker innerer Hitze – erkennbar an Nachtschweiß oder roten Wangen – sollten wärmende Zutaten mit Bedacht eingesetzt werden.

Bei anhaltenden, schweren Beschwerden oder chronischen Krankheiten ist unbedingt ein TCM-Arzt zu konsultieren. In allen Phasen gilt: Viel warme Flüssigkeit zuführen, auf Ruhe achten und Mahlzeiten leicht verdaulich halten.

Elke Sitta live erleben:

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Hier geht´s zu Teil 1 und 3 der Serie über Traditionelle Chinesische Medizin und Kräuter:

 

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