Traditionelle Chinesische Medizin: Wie Wei Qi das Immunsystem stärkt (Teil 1/3)

Erfahre wie die Traditionelle Chinesische Medizin mit dem Konzept des Wei Qi das Immunsystem natürlich stärkt. Expertentipps für Herbst und Winter.

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken – für viele Menschen beginnt jetzt die Zeit der Erkältungen und grippalen Infekte. Während die westliche Medizin auf Vitamine und Hygienemaßnahmen setzt, bietet die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) einen ganzheitlichen Ansatz zur Immunstärkung. Im Zentrum steht dabei das Konzept des Wei Qi – der körpereigenen Schutzenergie.

Grundprinzipien der TCM: Mehr als nur Akupunktur

„Die TCM sieht den Menschen als Teil des großen Ganzen“, erklärt Elke Sitta, Gesundheitspädagogin nach TCM und Burnoutpräventionstrainerin.

„Gesundheit bedeutet, dass unsere Lebensenergie Qi harmonisch durch die Leitbahnen fließt und ein Gleichgewicht zwischen Yin und Yang herrscht.“

Dieses jahrtausendealte Heilsystem basiert auf der Vorstellung, dass Gesundheit durch das Gleichgewicht verschiedener Kräfte entsteht. Yin repräsentiert dabei das Kühle, Ruhige und Nährende, während Yang für das Warme, Aktive und Schützende steht. Ergänzt wird dieses Konzept durch die Fünf-Elemente-Lehre, die Organe, Jahreszeiten und Emotionen miteinander verknüpft.

Wei Qi: Der unsichtbare Schutzmantel

Besonders relevant für die Immunabwehr ist das sogenannte Wei Qi – die Schutzenergie des Körpers. „Das Wei Qi schützt wie ein unsichtbarer Mantel gegen äußere Einflüsse, sei es Kälte, Wind oder krankmachende Keime“, so Sitta. Gerade der Übergang von der warmen zur kalten Jahreszeit stelle den Körper vor besondere Herausforderungen.

Aus Sicht der TCM beginnt der Körper in dieser Phase, sich nach innen zu kehren und Reserven aufzubauen. Gleichzeitig muss die Schutzenergie verstärkt werden, um den typischen Herbst- und Winterbeschwerden vorzubeugen. Diese entstehen nach TCM-Verständnis durch äußere pathogene Faktoren wie Wind, Kälte und Trockenheit.

Wenn die Abwehr schwächelt

Ist das Wei Qi geschwächt – etwa durch Stress, Schlafmangel, unausgewogene Ernährung oder emotionale Belastung – können diese äußeren Faktoren in den Körper eindringen. Die Folge sind typische Beschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen, trockene Haut oder allgemeine Erschöpfung bis hin zu Bronchitis und Lungenentzündung.

„Sorgen, zu viel Grübeln oder dauerhaft hohe Anspannung können aus TCM-Sicht unser Immunsystem schwächen, weil sie das Qi blockieren“, warnt die Expertin.

Hier unterscheidet sich der TCM-Ansatz grundlegend von der westlichen Medizin: Statt erst bei Symptomen zu reagieren, steht die kontinuierliche Pflege des Gleichgewichts im Vordergrund.

Prävention statt Reaktion

Die TCM-Philosophie setzt auf Prävention durch einen ausgewogenen Lebensstil. Dazu gehören nicht nur die richtige Ernährung, sondern auch der achtsame Umgang mit Emotionen. Entspannungstechniken wie Qigong, Taiji oder Meditation werden ebenso empfohlen wie spezielle Akupressur-Punkte.

Wichtig dabei: Die Empfehlungen werden immer individuell an die jeweilige Konstitution angepasst. Was für eine Person hilfreich ist, kann für eine andere ungeeignet sein – besonders bei Menschen mit „innerer Hitze“, die sich durch Nachtschweiß oder rote Wangen zeigt.

Das Ziel der TCM ist es, nicht mit leerem Energiespeicher in den Winter zu gehen, sondern gut geschützt und energetisch stabil durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Wie das konkret gelingt, zeigen praktische Anwendungen und bewährte Hausmittel.

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Hier geht´s zu Teil 2 und 3 der Serie über Traditionelle Chinesische Medizin und Kräuter:

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