Von der Margerite bis zum Gänseblümchen: Welche essbaren Blumen in der Küche und in der Hausapotheke verwendet werden können.
Blumen sind nicht nur schön fürs Auge, sondern auch ein überraschender Genuss für den Gaumen! In Österreich bieten heimische Wiesen und naturnahe Gärten eine Fülle essbarer Blüten, die unsere Speisen, Tees oder Salben verfeinern können. Doch welche Blüten sind wirklich genießbar – und wie nutzt man sie richtig?
Inhalt
Warum essbare Blumen verwenden?
Essbare Blüten bringen Farbe und Aroma auf den Teller. Sie verleihen Salaten, Desserts, Getränken und Butterbroten einen besonderen Touch. Doch darüber hinaus haben viele von ihnen auch eine lange Tradition als Heilpflanzen – sei es zur Beruhigung, Verdauung oder Hautpflege.
Wildblumen: Schätze der Natur
Wiesenblumen wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Veilchen findet man fast überall – sogar im eigenen Rasen. Sie sind meist unkompliziert in der Bestimmung, vorausgesetzt man kennt einige Grundregeln.
Gänseblümchen schmecken mild-nussig und sehen als Topping auf dem Salat besonders hübsch aus. Schlüsselblumen oder Wiesensalbei hingegen entfalten ihr Aroma besser im Tee.
Einige Wildblumen wie Schafgarbe oder Spitzwegerich bringen zusätzlich heilende Eigenschaften mit: Sie unterstützen die Verdauung oder lindern Hustenreiz.
Gartenblumen: Farbenfrohe Alleskönner
Im Garten lohnen sich besonders Pflanzen, die sowohl schön blühen als auch genießbar sind. Kapuzinerkresse mit ihrer würzig-pfeffrigen Note peppt jeden Sommersalat auf. Ringelblumen geben nicht nur eine tolle Farbe, sondern wirken auch entzündungshemmend – ob im Öl, in Butter oder als Tee.
Blüten von Rosen, Lavendel und Holunder lassen sich zu Sirup, Zucker oder Gelee verarbeiten – perfekt für Naschkatzen oder als DIY-Geschenk.
Sammeln – aber mit Verantwortung
Nicht jede Blüte ist genießbar. Manche sind giftig, andere leicht mit gefährlichen Doppelgängern zu verwechseln. Deshalb gilt:
- Nur sammeln, was du 100 % sicher erkennst
- Möglichst fernab von Straßen, Landwirtschaft & Hundewiesen
- Blüten frisch verarbeiten oder schonend trocknen
- Nur kleine Mengen ernten – für Insekten & Wiederwuchs genügend stehen lassen
- Verwende nur ungespritzte Pflanzen
- Achte auf Allergien
- Nicht immer sind alle Teile einer Pflanze essbar – informiere dich gut
Ein Einstieg für alle Sinne: essbare Blumen
Wer sich erstmals an essbare Blüten wagt, kann mit Klassikern beginnen: Gänseblümchenbutter, Löwenzahnsirup oder Lavendelzucker sind einfach zuzubereiten und bringen Freude auf jeden Tisch.
Für Fortgeschrittene bieten sich kreative Anwendungen wie gefüllte Zucchiniblüten, Blütensalze, oder Kräuterbutter mit Schafgarbe und Thymian an.
Best of Wiesen- & Wildblumen
- Gänseblümchen (Bellis perennis) – mild, nussig; für Salate & Butter
- Löwenzahn (Taraxacum officinale) – leicht bitter; für Sirup, Teig, Knospen als Kapernersatz
- Wiesensalbei (Salvia pratensis) – aromatisch; für Tee & Deko
- Schlüsselblume (Primula veris) – süßlich; für Tee, Desserts
- Rotklee (Trifolium pratense) – leicht süßlich; für Tee, als Snack
- Weißklee (Trifolium repens) – mild; für Salate, Butter
- Wilde Malve (Malva sylvestris) – mild; für Tee, Schleimstoffe bei Husten
- Kornblume (Centaurea cyanus) – leicht herb; für Salate, Deko
- Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) – dezent bitter; Blütenblätter sparsam verwenden
- Schafgarbe (Achillea millefolium) – würzig; für Salze, Butter, Tee
- Veilchen (Viola odorata) – süßlich; für Sirup, Zucker, Desserts
- Wilde Möhre (Daucus carota) – zart würzig; für Salat (Vorsicht bei Verwechslung!)
- Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) – leicht pfeffrig; Blüten & Schoten für Salat
- Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) – knoblauchartig; für Dips, Salat
- Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) – mild; für Tee, Deko
- Vogelmiere (Stellaria media) – frisch, spinatartig; kleine Blüten für Salat
- Wegerich-Arten (Plantago spp.) – leicht herb-nussig; junge Blütenstände, Samen
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata) – nussig-würzig; Blütenknospen, für Bratlinge
- Waldmeister (Galium odoratum) – vanillig, aromatisch (getrocknet); für Maiwein, Eis (in Maßen)
Best of Gartenblumen & Nutzpflanzen
- Ringelblume (Calendula officinalis) – würzig-blumig; für Butter, Tee, Salat
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) – scharf-senfig; Blüten & Blätter für Salat, Pesto
- Lavendel (Lavandula angustifolia) – intensiv, parfümiert; für Backen, Sirup
- Rosen (duftende Sorten) (Rosa spp.) – süßlich-aromatisch; für Sirup, Zucker, Gelee
- Borretsch (Borago officinalis) – gurkenartig; für Salat, Eiswürfel
- Taglilie (Hemerocallis) – knackig-süßlich; Blüten gefüllt oder roh
- Holunderblüte (Sambucus nigra) – süßlich-blumig; für Sirup, gebacken
- Phlox (Phlox paniculata) – mild-süßlich; für Dekoration, Salate
- Zucchiniblüten (Cucurbita pepo) – mild, nussig; gefüllt oder frittiert
- Dahlie (Dahlia spp.) – Geschmack je nach Sorte; für Salat & Garnitur
- Sonnenblume (Helianthus annuus) – junge Knospen wie Artischocken
- Johanniskraut (Hypericum perforatum) – bitter-würzig; sparsam in Tee
- Ysop (Hyssopus officinalis) – intensiv-würzig; für Gewürzsalz, Blütenzucker
- Thymian (blühend) (Thymus vulgaris) – stark aromatisch; für Würze, Honigbienenliebling
Ob auf der Wiese oder im Garten – essbare Blumen sind ein echter Schatz für alle, die Natur, Gesundheit und gutes Essen verbinden wollen. Sie bringen Farbe, Geschmack und oft sogar heilende Wirkung in unser Leben. Also: Augen auf beim nächsten Spaziergang – vielleicht wartet schon die nächste Blütenspezialität auf dich!
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Foto: Anita Arneitz