Kreativität leben: Wie Schreiben und Kräuter unser schöpferisches Potenzial entfalten

Wie wir mit Soulwriting, altbewährten Schreibtricks und der Kraft der Natur kreativer, glücklicher und erfüllter werden – Erkenntnisse aus dem Onlinekongress „Beruflich blockiert“.

Barbara Roth mich zu ihrem Onlinekongress eingeladen und wir sprachen darüber, wie jeder das kreative Potenzial entfesseln kann. Wenn dich das Thema interessiert, kannst du mit dem Kongresspaket auch nach dem Event jederzeit alle Interview nachhören.

Was sind die besten Tipps für mehr Kreativität?

„Einfach raus in die Natur“ – mit diesem scheinbar simplen Ratschlag wir unser Gespräch rund um das Thema Kreativität. Denn frische Luft, Bewegung und das bewusste Erleben von Wald, Wiese und Berg bringen nicht nur den Körper, sondern vor allem unser Denken in Schwung. Die Natur ist Impulsgeberin – sie öffnet Räume im Kopf, schenkt neue Perspektiven und ordnet oft das innere Gedankenchaos. Die Natur ist für mich Quelle der Inspiration und Krafttankstelle zugleich.

Doch zur reinen Inspiration gesellt sich noch etwas Zweites, das auf den ersten Blick fast widersprüchlich erscheint: Disziplin. Es braucht nicht immer stundenlange Sitzungen – schon fünf Minuten am Tag bewusstes Tun reichen, um die eigene Kreativität regelmäßig zu pflegen und zu trainieren. Es geht dabei weniger um Perfektion, sondern vielmehr um Kontinuität: Kreativität ist nicht nur ein sporadisches Geschenk, sondern eine Fähigkeit, die Pflege, Übung und auch ein bisschen Selbstüberwindung braucht.

Mein persönlicher größter Erfolg: Freiheit und Naturnähe

Auf die Frage nach ihrem persönlich bedeutsamsten Erfolg im Leben antwortete ich, dass es für mich vor allem um zwei Dinge geht: Die Freiheit, ihr Leben und Arbeiten unabhängig und selbstbestimmt gestalten zu können – und das Glück, einen Kräuterhof in Kärnten weiterzuführen. Für mich steht die Verbindung mit der Natur und das Bewahren eines besonderen Ortes im Vordergrund. Auf meine Art leistet ich damit auch einen kleinen Beitrag zum Schutz des kulturellen und natürlichen Erbes meiner Heimatregion. Freiheit, Unabhängigkeit und der Einklang mit dem, was einen wirklich bewegt – das sind für mich keine Luxusziele, sondern ganz konkrete, gelebte Realität.

Wie wurde ich zur Expertin für kreatives Schreiben, Soulwriting und Kräuterpädagogik?

Mein Werdegang ist geprägt von einer erstaunlichen Vielfalt und der Offenheit, unterschiedlichen Weggabelungen zu folgen. Schon als Kind war ich kreativ, beschäftigte mich mit Zeichnen, Malen und Schreiben und hegte früh den Wunsch, entweder Schneiderin oder Schriftstellerin zu werden. Die Kreativität zog sich wie ein roter Faden bis ins Erwachsenenalter: Nach der Modeschule arbeitete ich  beim Zeitschriftenverlag, finanzierte darüber mein Publizistikstudium und bekam dadurch tiefe Einblicke ins journalistische Schreiben.

Doch der Drang zu verstehen, was „gutes Schreiben“ wirklich ausmacht – jenseits von Grammatik und Orthografie – ließ mich nicht los. Weder Ausbildung noch Mentoren vermittelten die tieferliegenden Prinzipien des kreativen Schreibens. Der Zufall wollte es, dass ich in Kalifornien erstmals mit „Creative Writing“ in Berührung kam. Begeistert von der amerikanischen Offenheit für kreatives Schreiben, nahm ich dieses Konzept mit zurück nach Europa – und wurde schließlich selbst zur Dozentin und Pionierin auf diesem Gebiet: Ab Mitte der 2000er Jahre gab ich eigene Schreibkurse.

So entstand eine Mischung aus journalistischer Erfahrung, wissenschaftlicher Neugier, persönlicher Leidenschaft und praktischer Umsetzung, die bis heute in meine Workshops und Methoden einfließt. Die Kräuter als weiteres Element kamen dabei ganz natürlich dazu, als Verbindung zur ländlichen Heimat und als Brücke zu seelischer und körperlicher Gesundheit.

Ist Kreativität uns angeboren – und wie finden wir wieder Zugang dazu?

Eine der größten Hürden vieler Teilnehmer:innen in meinen Kursen ist der eigene Glaubenssatz: „Ich bin nicht kreativ.“ Dabei wächst jeder Mensch mit schöpferischer Fantasie auf – als Kind, beim Spielen, Gestalten und Erfinden. Im Laufe des Lebens verlieren wir oft den Zugang dazu, blockiert von äußeren Erwartungen, Leistungsdruck und inneren Zweifeln.

Jeder Mensch ist kreativ. Davon ich bin felsenfest überzeugt.

Die Frage ist nicht, ob Kreativität existiert, sondern wie wir (wieder) an sie herankommen und sie im Alltag leben. Oft reichen kleine Impulse und neue Routinen, damit sich überraschende Ideen und Lösungen „herauskristallisieren“.

Wichtig dabei: Es geht nicht um perfektes, vorzeigbares Endergebnis, sondern um den Prozess des Schreibens, des Schaffens als solche. Fehler sind erlaubt, ja sogar erwünscht – sie helfen dabei, neue Wege zu entdecken. Schreiben ist Handwerk, das viele Wege kennt, aber keine absolute Anleitung braucht. Jeder Schreibtypus findet mit etwas Experimentierfreude und Offenheit seinen eigenen Stil und Zugang.

Mein Tipp: den inneren Kritiker bewusst auszuschalten, Leistungsdruck loszulassen und einfach anzufangen.

Nicht denken, schreiben.

Ein Mantra, das viele meiner Kursteilnehmer:innen nachhaltig verändert hat. Wer sich erlaubt, selbst „Unsinn“ zu Papier zu bringen, merkt schnell, wie befreiend und belebend kreatives Tun sein kann. Gerade im Gruppensetting steckt eine ungeahnte Dynamik und gegenseitige Ermutigung.

Was ist Soulwriting – Schreiben für und mit der Seele?

Soulwriting, das „Schreiben für die Seele“, ist eines jener Angebote, die mir besonders am Herzen liegen. Während das kreative Schreiben oft mit spielerischen und experimentellen Methoden die Fantasie anregt, geht das Soulwriting einen Schritt weiter: Es lädt dazu ein, den eigenen inneren Dialog aufzuspüren, persönliche Fragen und Sehnsüchte schriftlich zu erkunden und so Verbindung zur eigenen Intuition, Seele oder zum Unterbewusstsein herzustellen.

Dabei spielen klassische Methoden wie Freewriting (freies, assoziatives Schreiben ohne Unterbrechung) eine entscheidende Rolle. Es ist, als würde man einen schriftlichen Dialog mit sich selbst führen – mit erstaunlich heilsamer und klärender Wirkung. Gerade in belastenden Lebensphasen, bei Überforderung oder Entscheidungsdruck kann Soulwriting helfen, Klarheit zu gewinnen, Stress abzubauen oder verborgene Wünsche freizulegen.

Die Wirkung: Stimmungsaufhellung, Selbstreflexion, emotionale Entlastung – oder einfach die Gewissheit, mit sich selbst wieder mehr im Reinen zu sein.

Das Schöne: Soulwriting braucht keine großen Vorkenntnisse und ist leicht im Alltag integrierbar – fünfzehn Minuten am Tag genügen, um spürbar positive Effekte zu erleben.

Kreativitätsbooster für Vielbeschäftigte: So gelingen die ersten Schritte – Tipps für mehr Kreativität

Viele Menschen – Führungskräfte, Eltern, chronisch Überforderte – wünschen sich mehr Kreativität, scheitern aber häufig am Zeitmangel oder wissen nicht, wie sie anfangen sollen. Ich habe dafür einen Fundus an Tricks gesammelt, um den Einstieg niedrigschwellig und alltagstauglich zu machen:

  • Mit der Hand schreiben: Ob Notizblock, schönes Heft oder Skizzenbuch – die manuelle Bewegung aktiviert andere Hirnregionen als das Tippen am Laptop. Das unterstützt den Flow.
  • Zeitlimit setzen: Fünf Minuten reichen! Eine Küchenuhr (vielleicht mit motivierendem Ticken) oder ein Timer helfen, den kleinen Schreibsprint konkret im Alltag zu verankern.
  • Den Ort wechseln: Wenn beim Schreibtisch nichts geht, probier’s auf dem Balkon, auf dem Sofa, auf der Parkbank – neue Eindrücke helfen dem Hirn auf die Sprünge.
  • Einfach losschreiben: Ohne Pause, ohne Zensur, gern auch Unsinn, Halbsätze, Kritzeln. Wichtig ist, dass die Hand fünf Minuten nicht stillsteht. Wer nichts mehr weiß, darf Schleifen („Ringalan“) oder das aktuelle Gefühl („Mir fällt nichts ein…“) notieren.
  • Nicht auf die Muse warten: Kreativität ist keine Diva, die „auf Knopfdruck erscheint“. Sie kommt durchs Tun. Regelmäßiges Weiterschreiben, auch ohne großes Ergebnis, führt irgendwann zum Flow.

Mit diesen Methoden ist der erste Schritt wirklich niedrigschwellig – so wird das Schreiben zum festen, einfachen Ritual und vielleicht bald zu einer neuen wunderbaren Gewohnheit.

Kräuter als Inspirationsquelle: Wie natürliche Düfte und Pflanzen unser Schaffen unterstützen

Was aus der Masse hervor sticht, ist meine Kombination von Schreiben und Kräuterkunde. Aufgewachsen auf einem Kräuterhof, habe ich gelernt, die Kraft natürlicher Düfte gezielt für Konzentration, Entspannung und Kreativität zu nutzen. Wie? Ganz einfach:

  • Schreibrituale mit Kräutern: Vor größeren Schreibprojekten empfehle ich bewusste Rituale. Ähnlich wie beim Sport, in dem man sich vor dem Sprint aufwärmt, stimmt ein duftendes, beruhigendes Kräuterritual den Geist auf Kreativität ein Lavendel: Bekannt als Einschlafhilfe, entfaltet der Lavendel auch eine entspannende, stresslösende Wirkung auf unsere Gedanken. Lavendeltee oder ein paar Blüten auf einem Räucherstövchen helfen, zur Ruhe zu kommen und eröffnen Raum für tiefes, intuitives Schreiben – ideal für Soulwriting oder reflektierendes Arbeiten.
  • Minze / Pfefferminze: Für das klassische Nachmittagstief oder leere Energiereserven ist Minze der perfekte Wachmacher. Egal ob als Tee, Öl oder auf dem Stövchen – Minze aktiviert, fördert die Konzentration und hilft wieder ins Tun zu kommen.
  • Schafgarbe: Ein außergewöhnliches Wildkraut, das wenig bekannt ist, aber in der Volksmedizin als Visionärskraut genutzt wird. Schafgarbe stärkt die Verbindung zu inneren Bildern, fördert Inspiration und eignet sich besonders gut für Visionstexte, intuitive Schreibprozesse oder Innovationsarbeit.

Diese Kräuter können als Tee, im Wasser oder als sanftes, raucharmes Räucherritual genutzt werden – auch im Büro, weil sie mit ihrer subtilen Duftwirkung nicht aufdringlich wirken. Besonders Lavendel und Minze sind fast überall erhältlich und unkompliziert in der Anwendung.

Drei Impulse zum direkten Umsetzen: So startest du heute noch

Denn die beste Inspiration bringt nichts, wenn sie nicht „in die Finger“ und aufs Papier kommt. Deshalb hier ein paar Tipps:

1. Zettel und Stift bereitlegen. Nach dem Lesen – oder gern auch schon jetzt! – ein Blatt und einen Stift schnappen.
2. Drei Dinge notieren, die dich inspiriert haben. Das können einzelne Wörter, Pflanzen, Methoden oder Gedanken aus dem Gespräch sein – etwa „Soulwriting“, „Lavendel“, „einfach anfangen“.
3. In den nächsten Tagen fünf Minuten dazu schreiben. Was verbindest du mit diesen Begriffen? Welche Bilder steigen auf? Welche Wünsche oder Einsichten tauchen auf?

Der Clou: Es muss nicht viel sein, aber wenn du diese kleinen Schritte machst, bleibt das Gehörte nicht abstrakt, sondern wird zum ersten Baustein einer neuen, kreativ-positiven Gewohnheit. Es geht nicht um Perfektion oder Masse – drei bewusst gewählte und umgesetzte Dinge können dein Leben und Schreiben bereits bereichern.

Kreativität als Lebenshaltung

Kreativität ist weder speziellen „Genies“ vorbehalten, noch ein glücklicher Zufall – sondern eine Haltung zum Leben, eine spürbare Verbindung von Intuition, Natur, Disziplin und Freude am Experimentieren. Schreibtechniken, Soulwriting und die Kraft der Kräuter geben dir Werkzeuge an die Hand, mit denen du dich selbst und deine inneren Ressourcen neu entdecken, stärken und genießen kannst. Fang mit kleinen Schritten an – und lass dich überraschen, was alles in dir steckt. In diesem Sinne: Nicht denken, schreiben – und der Muse aktiv auf die Sprünge helfen!

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