Schlapp und unmotiviert: Gegen Frühjahrsmüdigkeit sind durchaus Kräuter gewachsen, die wieder für mehr Energie im Körper sorgen.
Irgendwie geht nicht viel weiter. Du fühlst dich ständig müde, erschöpft und unmotiviert? Das kann vielleicht auch an der Frühjahrsmüdigkeit liegen. Ich kenne das nur zu gut. Seit einer Woche wurschtle ich mich so durch den Alltag. Dann habe mir ein paar Kräuterchen aus dem Schrank geholt und langsam kommt die Energie wieder zurück.
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Was ist Frühjahrsmüdigkeit?
Frühlingsmüdigkeit ist ein saisonales Phänomen, das viele Menschen im Übergang von Winter zu Frühling betrifft. Sie äußert sich durch Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Kreislaufprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Ursachen dafür sind recht vielfältig. Zum einen liegt es an der hormonellen Umstellung. Durch die zunehmende Tageslichtdauer produziert der Körper mehr Serotonin (Glückshormon) und reduziert das Schlafhormon Melatonin. Diese Anpassung kann kurzfristig zu Müdigkeit führen. Der Kreislauf muss sich an wärmere Temperaturen anpassen, was zu Schwächegefühlen führen kann. Nach dem Winter können niedrige Vitamin-D-, Eisen- oder Magnesiumwerte Müdigkeit verstärken. Höhere Temperaturen lassen die Blutgefäße erweitern, wodurch der Blutdruck absinken und Schwindel auftreten kann. Was hilft? Frische Luft und Bewegung. Eine ausgewogene Ernährung. Heilkräuter, die Schwung in den Körper bringen. Und genug Schlaf.

Sechs Kräuter gegen Frühjahrsmüdigkeit
Die Brennnessel (Urtica dioica) ist ein echtes Superfood und ist eines der besten Heilkräuter, um den Stoffwechsel nach dem Winter wieder in Schwung zu bringen. Ob als Tee, im Smoothie oder in Salaten wirkt sie entgiftend, entwässernd und vitalisierend. Die Unterstützung bei Harnausscheidungen und Stoffwechsel wird der Wissenschaft bestätigt.
Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) hat ebenfalls stark entgiftende Eigenschaften und unterstützt die Verdauung. Die Bitterkeit wirkt anregend auf Leber und Galle. Löwenzahntee, Löwenzahnsalat oder im Smoothie sind im Frühling immer eine gute Idee.
Rosmarin wirkt belebend auf Kreislauf und Nervensystem. Auch bei niedrigem Blutdruck. Als Tee, Gewürz in der Küche, als Badezusatz oder Räucherwerk fördert Rosmarin die Durchblutung und hilft bei der Konzentration.
Schafgarbe ist ein vielseitiges Heilkraut, das den Kreislauf anregt und gleichzeitig beruhigend auf den Magen wirkt. Im Frühling ideal als Tee oder Kräutersalz.
Thymian (Thymus vulgaris) ist nicht nur ein bewährtes Mittel gegen Erkältungen, sondern hat auch eine belebende Wirkung auf den Kreislauf und hilft dem Immunsystem, sich auf die neue Jahreszeit einzustellen. Die Wissenschaft bestätigt seine antioxidativen und vitalisierenden Eigenschaften. Als Tee oder Gewürz in der Küche hilft er gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Wenn die Frühjahrsmüdigkeit auch die Stimmung trübt, kann Zitronenmelisse helfen. Sie wirkt ausgleichend und gleichzeitig konzentrationsfördernd. Als Tee oder frisch in Getränken und Speisen tut sie dem Nervensystem gut und bringt Frische ins Gemüt.

All-Time-Klassiker: Löwenzahn-Kur
Zwischen dem Schnee schauen bereits die ersten zarten Blätter des Löwenzahns hervor. Man diese jederzeit ernten und eine kleine Löwenzahn-Kur starten. Das geht ganz einfach: 14 Tage lang jeden Tag frischen Löwenzahn zu sich nehmen. Am ersten Tag ein Blatt, am zweiten Tag zwei Blätter, am dritten Tag drei Blätter. Bis zu Tag 7 wo man 7 Blätter zu einem Salat vermengen kann, dann werden die Blätter wieder reduziert. Eine simple und günstige Variante einer Löwenzahn-Kur zum Nachmachen. Ohne viel Aufwand und Einschränkungen. Die Bitterstoffe tun dem Körper gut.

Smoothie- und Wildkräuter-Suppe gegen Frühjahrsmüdigkeit
Frisches Grün bringt wieder Leben in den Zellen. In unserem Kochbuch „Natürlich gesunde Kräuter-Rezepte“ verraten Sonja Sitta und ich viele Gerichte, die perfekt in das Frühjahr passen wie die grünen Smoothies oder die Wildkräutersuppe mit richtig viel Power von der Wiese. Lass dich inspirieren und hol dir bei Frühjahrsmüdigkeit einfach mehr Grün in die Küche. Was du sonst noch tun kannst:
- Kräutertee-Mischung: Brennnessel, Löwenzahn und Rosmarin für Stoffwechsel und Kreislauf
- Badezusätze: Rosmarin- oder Thymianaufgüsse für belebende Bäder
- Kräuter in der Ernährung: Frische Brennnessel oder Löwenzahn in Salaten
- Rosenwurz-Tinktur schenkt wieder Stärke und Energie
Die Natur bietet eine Vielzahl an Heilkräutern, die uns helfen, die Umstellung von Winter auf Frühling leichter zu bewältigen. Ob als Tee, Badezusatz oder in der Küche – europäische Kräuter wie Brennnessel, Rosmarin und Löwenzahn unterstützen unseren Körper auf sanfte und natürliche Weise. Probiere es aus und verabschiede dich von der Frühjahrsmüdigkeit!
Fotos: Sonja Sitta
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